Wie plane ich einen Vanlife-Urlaub?

10 Tipps für den (fast) perfekten Urlaub im Campervan

Planlos geht der Plan los... oder besser doch nicht? Einsteigen und losfahren. So zumindest die Vorstellung.
In den sozialen Medien sieht man die schönsten Orte und Erlebnisse vieler Camper-Reisenden.
Aber wie kommt man dorthin? Was ist vorher zu tun? Wo fängt man an zu planen und wo hört man auf? Wir haben für euch unsere 10 Top-Tipps zusammengefasst, damit euer nächster Vanlife-Urlaub unvergesslich wird... Los geht's!

Tipp 1: Die Wahl des Urlaubsziels: Bestimmt eure Reichweite!

Zwei Wochen und ab nach Griechenland! Aber warte mal, da fährt man doch pro Strecke mindestens 24 Stunden. Die ersten zwei Tage sind also schon mal weg und die letzten zwei auch. Solche Planungen versprechen schlechte Laune. Denn sie rauben kostbare Urlaubstage, die man lieber mit neuen Abenteuern oder am Strand anstatt auf der Straße verbringen möchte. Deshalb überlegt vorher, wie viele An- und Abreisetage ihr in Kauf nehmen wollt und stellt euch einen Kreis um euer Zuhause vor: einen Radius umliegender Ziele, deren Anfahrt für euch entspannt und machbar ist. So kommt und bleibt ihr schneller im Urlaubsflow. Denn glaubt mir, traumhafte Orte findet ihr überall. Es lohnt sich also mal über einen Urlaub in alle Himmelsrichtungen nachzudenken und dabei Orte direkt vor der Haustür nicht zu übersehen.

Zur Urlaubsplanung gehört auch die Suche nach dem passenden Campingplatz. Am einfachsten geht das mit PiNCAMP, dem Campingportal vom ADAC. Wählt aus über 14.500 tollen Campingplätzen in den schönsten Reiseländern Europas, lest euch die Camperbewertungen durch und schaut euch die ADAC-Bewertung an. So findet ihr garantiert euren nächsten Traumplatz!


Tipp 2: Sinnvolle Routenplanung

Macht euch eine Wunschliste für euer Urlaubsziel, auf denen alle für euch interessanten Sehenswürdigkeiten und Empfehlungen wie Nationalparks, Wasserfälle, Wanderungen, Strände, Städte und archäologische Stätten raufkommen. Am Ende markiert ihr alle Punkte in einer Karte und verbindet sie zu einer sinnvollen, schönen Route. Tut euch einen Gefallen und plant nicht zu viel. Streicht die wirklich abseits liegenden Sehenswürdigkeiten raus. Und achtet auch auf die Reihenfolge: fünf Städte hintereinander? Nach der dritten hat man garantiert keine Lust mehr. Hier kommt es auf eine gute Mischung zwischen Natur und Städten an, damit der Urlaub abwechslungsreich wird. Und denkt dran, der Weg ist das Ziel. Vergesst nicht, auch bei den Hin- und Rückfahrten mal zu schauen, ob man nicht direkt an einem tollen Ort vorbeikommt!

Tipp 3: Lange Fahrtwege und Bordversorgung

Besonders auf langen Fahrten ist eine Bordversorgung wichtig. Genügend greifbare Snacks und Getränke sind ein Muss, damit die Stimmung gut bleibt. Auch eine Offline-Karte für die Navigation bei wenig Netzabdeckung kann Zeit, Energie und Nerven sparen . Und ohne runtergeladene Playlists, Podcasts und Hörbücher geht es natürlich gar nicht: Fenster runter, Musik an und die Landschaft genießen. Plant nicht zu lange Fahrtzeiten pro Tag oder an mehreren Tagen hintereinander, da mit dem Van alles doch immer länger dauert als das Navigationssystem berechnet. Und denkt an genügend Pausen. Sinnvoll ist es ebenfalls, Fahrtage mit körperlichen Aktivitäten zu verbinden. Wir lieben es, morgens erst mal eine Runde klettern oder wandern zu gehen, bevor ein langer Fahrtag ansteht! Stellplätze erst bei Müdigkeit und in Dunkelheit zu suchen, ist auch keine gute Idee. Recherchiert also rechtzeitig oder bucht etwas vor und sprecht eventuell spätere Ankunftszeiten vorher ab.

Tipp 4: Urlaubsland-Recherche: Wer hat eigentlich Vorfahrt?

Informiert euch über euer Urlaubsland. Bedenkt neben Impfausweis, wichtigen Dokumenten und Unterlagen auch die Vorschriften, welche Straßenverkehr und Camper betreffen. Denn Geschwindigkeitsbeschränkungen, Vorfahrtsregelungen und Vorschriften variieren je nach Land. Vergessene Warntafeln für überstehende Lasten und Verwirrung aufgrund unterschiedlicher Vorfahrtsregeln in Kreiseln können so vermieden werden. Und dann gibt es auch ganz absurde Regeln: So darf man in Frankreich am Steuer weder Essen noch Trinken und in Italien müssen Hunde im Fahrerraum angeschnallt werden. Wer hätte das gedacht? Um euch Zusatzkosten und Ärger zu ersparen, denkt ebenfalls an Vignetten, Maut-Tickets und Umweltzonen!

Tipp: 5 Der Wetterfrosch und der frühe Vogel

Orientiert euch bei der Tagesplanung nach den Wettervorhersagen und Ferienzeiten im Urlaubsland. Auch Informationen über Sonnenauf und -untergang können sehr hilfreich sein, um die Tagesplanung etwas danach auszurichten. Eine beliebte archäologische Stätte ist nichts für einen Sonn- oder Feiertag, ein Strandtag bei 80 % Regenwahrscheinlichkeit macht keinen Spaß und eine Wanderung ohne Schatten bei 38 °C in der Mittagssonne ist meistens auch nicht ideal. Wir legen uns Ausflüge und Besichtigung im Hochsommer gerne in die Morgen- und Abendstunden, so umgeht man meistens die Stoßzeiten, entkommt Hitzestichen und erhält außerdem viel schönere Fotos, da das Licht noch sehr sanft und farbunterstützend ist und keine harten Schatten wirft. Früh aufstehen lohnt sich wirklich in den meisten Fällen, dafür gibt es dann eine Siesta zum Mittag! Sich antizyklisch zu den anderen Touristen zu verhalten, hat uns in den letzten Jahren immer wieder absolute Marmeladenglasmomente bei schönstem Licht beschert.

Tipp 6: Vanlife-Community — Wie Nachbarn zu Freunden werden

Vanlife kommt mit einer wunderbar großen, bunten Community daher und oft sind es nicht die Orte an sich, sondern die Begegnungen mit anderen, die einen Ort besonders machen. Wenn wir an einen neuen Stellplatz kommen, sagen wir erst mal Hallo. Oft sprechen wir uns schon beim Einparken mit anderen Campern ab. Ein guter Umgang miteinander ist eine wunderbare Grundlage. Wir schauen auch gerne auf die Kennzeichen um uns herum, da können wir sofort anknüpfen. Man hat ja sowieso schon ein Thema, das verbindet: Vanlife! Also macht euch vertraut mit euren wechselnden Nachbarn, schneidet eine Melone auf und bietet den anderen etwas davon an oder nehmt eure Gitarre mit vor die Vantür. Das ist meistens schon der Auftakt für viele schöne Bekanntschaften, die schnell zu Freundschaften werden können!

Tipp 7: Pure Freiheit mit der richtigen Bordausstattung

Vanlife ist das Sinnbild von Unabhängigkeit. Mit der richtigen Ausstattung erspart ihr euch das ständige Suchen nach Toilette, Wasser und Strom. Eine kleine Notfalltoilette oder zumindest eine Schaufel, Wassertank und Kanister und die richtige Bordelektronik sparen euch Zeit und Energie. Einen Camper autark zu machen, bringt euch das absolute Freiheitsgefühl- versprochen! Verbindet euch noch stärker mit der Natur und nutzt Solarenergie. Hier bei ECTIVE findet ihr für euren Camper genau das richtige Setup, ob Elektriker/in oder absoluter Laie. So könnt ihr eure nächste Reise noch flexibler gestalten und eröffnet euch neue Stellplatzmöglichkeiten!

Tipp 8: Kofferraum-Packliste

Ich packe meinen Van und ich nehme mit — meistens zu viel! Und das nervt im Van, wo der Raum extrem begrenzt ist. Denn wenn man jeden Tag alles immer von A nach B schiebt und Chaos herrscht, geht die Camper-Stimmung gerne mal schnell in den Keller. Deshalb: Packt nach Prioritäten und fragt euch: In welches Land geht es, wie ist das Wetter dort, bin ich viel am Strand oder in den Bergen, koche ich dort viel oder gehe ich eher essen? Denkt an ein Zwiebelprinzip und nehmt nur Klamotten mit, die in verschiedenen Kombinationen zueinander passen. Eines der schönen Dinge am Vanlife ist der Minimalismus. Man kommt mit viel weniger aus und wird erst so richtig kreativ für die Multifunktionalität von Dingen, wenn man wenig an Bord hat. Stellt euch euren Kofferraum eher wie einen Rucksack vor: Leichter Reisen macht mehr Spaß! Und falls doch noch was fehlt, lässt es sich in den meisten Fällen noch unterwegs besorgen. Aussortieren hingegen wird eher schwierig...

Tipp 9: Das Urlaubsland erleben

Die Autofahrten sind lang und die ersten Wörter einer neuen Sprache schnell gelernt. Die wichtigsten zehn Wörter garantieren dir das Lächeln von vielen Einheimischen. Ein ziemlich guter Deal und man baut direkt eine Verbindung auf. Nutzt die Freiheit des Campers und haltet an Märkten und Ständen an der Straße an, um die lokalen Produkte zu kaufen und euch durch die kulinarischen Spezialitäten zu kosten. Auch im Supermarkt greifen wir stets zu dem, was die Locals am liebsten essen. Und auf den Autofahrten hören wir gerne mal in die landestypische Musik rein. Das bereitet uns jedes Mal Freude! Man kann in vielen Ländern auch auf Weingütern und Bauernhöfen stehen: Ein wundervolles Erlebnis, bei dem man so viel über die Menschen und die Kultur lernt.

Tipp 10: Mut zur Lücke: Lasst euch treiben!

Plant, nicht alles zu planen. Eine locker geplante Reiseroute gibt einen Überblick, damit man nicht an den schönsten Orten vorbeifährt und sich später ärgert. Es reicht auch schon, die ersten Tage zu planen und den Rest unterwegs auf den Fahrten zu ergänzen. Sobald ihr unterwegs seid, bleibt flexibel. Arbeitet nicht eure Punkte ab, sondern entscheidet von Tag zu Tag, worauf ihr heute am meisten Lust habt. Wenn ihr wunderbare Menschen trefft und schöne Orte entdeckt , wo der erste Impuls ist „Am liebsten würde ich noch hierbleiben!“, dann solltet ihr das auch tun und nicht weiterfahren. Glaubt uns! Es gibt nichts Schöneres als eine spontane Planänderung aus dem Bauch heraus. Sie führt meistens zu den unvergesslichsten und schönsten Momenten auf der Reise.